Alle Facts zum Dienstzeugnis

Das Dienstzeugnis ist ein wichtiger Bestandteil jedes Jobwechsels oder abgeschlossenen Praktikums. Darin vermerkt der Dienstgeber welche Tätigkeiten Sie ausgeführt haben und kann weitere Infos wie Bewertungen angeben. Mit einem aussagekräftigen Dienstzeugnis runden Sie Ihr Bewerbungsschreiben perfekt ab.Alle Facts und Infos zum Dienstzeugnis - JobcoachAustria

Was steht in einem Dienstzeugnis?

Ein Dienstzeugnis wird vom Arbeitgeber ausgestellt und beinhaltet den Beginn und das Ende des Arbeitsverhältnisses sowie die Art Ihrer Tätigkeiten – diese Bestandteile sind gesetzlich vorgeschrieben. Wenn ein Dienstzeugnis lediglich diese Informationen beinhaltet, wird es als einfaches Dienstzeugnis bezeichnet.

Bewertungen Ihrer Qualifikation, Ihrer Arbeitsleistung oder Ihrer Person sind zulässig, aber nicht zwingend erforderlich. Sind diese Informationen enthalten, handelt es sich um ein qualifiziertes Dienstzeugnis. Als Arbeitnehmer hat man Anspruch auf ein einfaches Dienstzeugnis, ein qualifiziertes Dienstzeugnis ist jedoch nicht verpflichtend und kann vom Arbeitgeber freiwillig ausgestellt werden!

Vor allem bei einem qualifizierten Dienstzeugnis ist es wichtig, dass es nichts enthalten darf, was für Sie beim Erlangen einer neuen Stelle nachteilig sein kann. Aufbau und Formulierung des Dienstzeugnisses sind dem Arbeitgeber frei überlassen. Wichtig ist, dass der Arbeitgeber das Zeugnis auch unterschreibt.

Was macht ein aussagekräftiges Dienstzeugnis aus?

Zeugnisse, die dem Arbeitnehmer die Jobsuche erschweren können sind, wie bereits erwähnt, nicht zulässig. Deshalb ist es nicht selten geworden, dass hinter scheinbar positiven Formulierungen negative Botschaften versteckt sind, die ein potentieller neuer Arbeitgeber natürlich genau kennt und versteht. Prinzipiell ist dabei zu sagen, dass ein Dienstzeugnis, das nicht generell den Superlativ positiver Bewertungen beinhaltet, bereits als negativ angesehen werden kann.

Die Arbeiterkammer hat einige dieser versteckten „Codes“ aufgelistet und erklärt. Wenn man sich nicht sicher ist, ob sein Dienstzeugnis versteckte negative Botschaften enthält, kann man es durch die Arbeiterkammer überprüfen lassen. Sollten sich tatsächlich negative Aussagen in dem Zeugnis befinden, kann man jederzeit vom Recht Gebrauch machen, ein korrekt ausgestelltes Dienstzeugnis zu verlangen. Das ist je nach Kollektivvertragsregelung bis zu 30 Jahre rückwirkend möglich.

Wie wichtig ist das Dienstzeugnis in einer Bewerbung?

Dienstzeugnisse sind bei Bewerbungen vor allem dann wichtig, wenn sie über ähnliche Tätigkeiten und Bereiche Aufschluss geben, die in der jeweiligen Stelle wichtig sind. Aber auch Dienstzeugnisse, die eigentlich einen branchenfremden Job betreffen, können Ihren potentiellen Arbeitgeber über Ihre Motivation, Leistungsfähigkeit und mehr informieren.

Wie bekommt man das Dienstzeugnis?

Bei Beendigung eines Arbeitsverhältnisses hat jeder Arbeitnehmer Anspruch auf die Ausstellung eines Dienstzeugnisses. Der Arbeitgeber muss dies allerdings nicht ohne Aufforderung tun! Der Arbeitnehmer muss den Arbeitgeber nicht sofort auffordern, ein Dienstzeugnis auszustellen – das ist auch Jahre nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses möglich. Die Verjährungsfrist für ein Dienstzeugnis beträgt 30 Jahre. 

Man kann auch jederzeit während eines aufrechten Arbeitsverhältnisses ein Zwischenzeugnis verlangen, das ersetzt selbstverständlich nicht das Dienstzeugnis, das am Ende der Beschäftigung auszustellen ist. Ein Zwischenzeugnis ist vor allem dann sinnvoll, wenn ein langjähriger Vorgesetzter, der einen gut kennt, die Firma verlässt, oder man die Abteilung und den Vorgesetzten wechselt.

 

Foto: Alliance/fotolia.com

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